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Confodrama: Andreas Dobler und Anna Kanai

13. Dezember 2009 bis 7. März 2010

Mittelpunkt der Installation, die Anna Kanai und Andreas Dobler speziell für den Kunstraum entwickeln, bildet eine grosse, komplex verschachtelte Struktur. Zwischen Wohnwand und Merzbau beherbergt dieses überdimensionierte Gestellt zahlreiche kleinformatige Malereien. Ein Teil stammt aus ihrer, ein Teil aus seiner Hand: sphärische Sehnsuchtswelten, Naturmystik, verspielt Skurriles und latent Erotisches.

© Fotos von René Rötheli

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Die Bilderlust der beiden Kunstschaffenden, die hier zusammenspannen und auch privat ein Paar sind, ist ohne Vorbehalte. Verdrängtes, Unschönes und Unfertiges findet viele Nischen. Ebenso zum Zug kommen Perfektion und Vollendung. So ergeben sich spannungsgeladene Nachbarschaften, manchmal scheinen sie ausgeglichen und harmonisch, manchmal entwickeln sich irritierende Mesalliancen. CONFODRAMA repräsentiert den geistigen und bildnerischen Raum, den sich zwei Menschen schaffen. Den Raum, in dem sie leben, ebenso wie den Raum, aus dem sie als Künstlerin und Künstler schöpfen.  

Andreas Dobler (1963 geboren, im Aargau aufgewachsen, lebt in Zürich) hat sich als Autor bildstarker Schöpfungen im Gedächtnis festgesetzt. Das Triviale war von je her eine massgebende Komponente in seinem Werk. Ferienressorts, aus Reiseprospekten abgemalt, virtuelle, von Computerspielen inspirierte Landschaften, kerkerhafte Innenräume, die an billige Horrorstreifen erinnern, und psychedelische Farbexplosionen prägen seine menschenleeren Bildwelten. In den letzten Jahren sind Zitate von kunsthistorischen Motiven (Piranesi, Henri Moore, Hans Arp) hinzugekommen. Andreas Dobler hantiert mit verfügbaren, ja fast abgedroschenen Formeln. Unter seiner Hand erhalten sie ein Stück ihrer verlorenen Seele zurück.  

Ganz anders als bei Andreas Dobler ist Anna Kanais (1971 geboren, lebt in Zürich) Zugang zum Bild trotz einer unlängst erfolgten Hinwendung zum Medium der Malerei ein überaus kritischer, skeptischer geblieben. Zur Fotografin ausgebildet, hat sie in den vergangenen Jah-ren zunächst vor allem mit Projekten im öffentlichen Raum auf sich aufmerksam gemacht. Vorläufer der aktuellen Inszenierung von Bildern im Kunstraum Baden ist die Installation "Die Shaolin-Meisterin des Irgendwie", die sie im vergangenen Sommer im Rahmen der Swiss Awards während der Art Basel zeigte: Bildtafeln aus Birkensperrholz lehnten vor- und nebeneinander an den Kojenwänden. Der lasierende, flüchtig wirkende Farbauftrag verdeckte kaum die handschriftlichen Notizen, die Anna Kanai direkt auf die porösen Holzoberflächen gekritzelt hatte. Tatsächlich kommentierten diese ihre eigenen Arbeitsschritte und machten deutlich, dass hier eine Künstlerin am Werk ist, die sich mit den prozessualen Aspekten bild-nerischer Produktion auseinandersetzt. Eine Künstlerin, die sich also eher für den Fluss der Bilder und unseren Umgang damit als für ein einzelnes Bild interessiert.

Dank an: Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung 

Vernissage Samstag, 12. Dezember 17-20 Uhr  
Begrüssung & Einführung mit Daniela Berger, Stadträtin, und C. Spinelli, Leiterin KUB 17.30 Uhr  
Feiertage geschlossen vom 21. Dezember bis 5. Januar  
Werkgespräch mit den Künstlern, C. Spinelli und Thomas Widmer (Kulturjournalist, Tages-Anzeiger)  Dienstag, 12. Jan. 18.30 Uhr   
Sonntagsführungen 31. Januar, 28 Februar, 12 Uhr   
Finissage Sonntag 7. März ab 16 Uhr  

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